Stipsits zum Preis von anno dazumal

So billig und so viel gespart! Letzte Woche Stipsits zum Retro-Preis von 2019!

Es heisst zwar: Gut Ding braucht Weile, aber ich bin überzeugt, dass er auch damals dort überzeugend gewesen wäre. Damals, er und dort: Weihnachten 2019 habe ich Karten für einen Auftritt von Thomas Stipsits in St. Johann im Pongau bekommen.

Nun Ende Juni 2023 war es soweit: Thomas Stipsits, wie man ihn kennt – in Bestform. Köstlich waren sie, die Stinatzer Delikatessen.

Wenn ich blind gewesen wäre, hätte ich gedacht, dass sich auf der Bühne die österreichische Regierungsspitze, sämtliche Rockgrößen, alle Austropop-Künstler und sogar der „Volksrock’n’roller“ (dessen Name mir gerade nicht einfällt) befinden. Bezüglich auf den Letztgenannten wurden wir, das Publikum, wegen der Textsicherheit besonders gelobt.

Sein Bruder, der als Ton- und Lichttechniker fungierte, versicherte mir, der Tausendsassa wäre als Kind auch schon so gewesen. Woher dieser die Energie dafür nimmt, habe ich leider nicht gefragt.

Ich hoffe sie kommen mit ihrem Skoda („VW mit Migrationshintergrund“) bald wieder bei uns vorbei!

Ist er ein Exhibitionist oder was sonst?

Keine Panik, Sie müssen nicht vorsorglich Ihre Kinder an der Hand nehmen und den Raum fluchtartig verlassen!

Wenn ich in der Ecke stehe, den Rollstuhl hinter mir, und ich auf den Unterbauch trommle, nennt man das Triggern. Durch das Klopfen auf die Blase löse ich einen Reflex aus, und der Urin entleert sich über das Urinalkondom in einen Harnbeutel. Ich muss den Reflex mehrmals auslösen, um die Blase möglichst restharnfrei zu bekommen. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer Harnwegsinfektion.

Auch einige Sportler nutzen ein solches Ableitungssystem, zum Beispiel Radrennfahrer, Taucher, Paragleiter oder andere Athleten. Den Grund kann man sich leicht vorstellen, beispielsweise ein Segelflieger kann mal nicht so zwischendurch landen.

Es scheint, dass besonders die großen Urinalkondome als Musterexemplare bei Sportlern heiß begehrt sind. Gerüchten zufolge möchten manche Leute ihren Kollegen ein Exemplar zum Probieren überlassen. Was das wohl bedeutet?


Mehr Info:

Die Opferrolle steht mir nicht!

Die Opferrolle steht mir nicht. Jammern will ich nicht, aber aufzeigen kann ich.
Die negativen Ereignisse der letzten Monate stimmen mich nachdenklich. Ich habe gedacht, ich müsse mich nur noch auf mich konzentrieren und nicht, dass ich mich jemals noch verteidigen müsste. Die Sozialabteilung und ein Gutachter belehren mich eines Besseren. Ich muss mich nun richtig wehren!

In Kürze mehr dazu.

Als Kind der 1960er Jahre hole ich mir Hilfe von Künstlern des Austropops, wie Maria Bill, S.T.S und Rainhard Fendrich.

Ich habe nämlich das Gefühl:
Irgendwos Großes spukt um mi
und i bin mittendrin a winzige Fliagn
“.

Und ich handle nach den Grundsätzen:
Z’erst überleg’n, A Meinung hob’n, dahinter steh’n“
Niemols Gewolt, olles bered’n, ober a ka Ongst vor irgendwem
!“

Und geht´s mir nicht gut:
Kumm, reiß di zam, steh wieder auf
Bleib ja net liegen, genau da warten’s drauf
Gib da an Ruck und setz an Fuaß vorn andern
Nur die, die wandern finden wieder z’ruck

Ich koste viel Geld – daher habe ich mir Gedanken gemacht:

Man verkaufe mir symbolisch für 1 Euro eine Möbelhausgruppe wie Kika/Leiner. Ich veräußere anschließend einen Teil der dazugehörigen Immobilien für 400.000.000 Euro.

Und weil ich ein Gutmensch bin, finanziere ich damit nicht nur mich, sondern baue gleichzeitig ein österreichweites Netz mit Pflegezentren für außerklinische Pflege und Intensivpflege auf, damit alle Menschen, die es benötigen, eine entsprechende Hilfe zu Hause erhalten können.

Für diejenigen, für die dies nicht möglich ist, gründe ich noch Wohngemeinschaften mit einem angeschlossenen Beatmungszentrum. Auf eine Pflegekraft würden dabei zwei pflegebedürftige Personen kommen. Bei diesen Liegenschaften in bester Lage würde man beim Betreten keinen süßlich-aromatischen Geruch von Pseudomonas wahrnehmen. Nicht umsonst habe ich bereits einen Teil meiner Lunge diesem Krankenhauskeim geopfert.

Ach ja, ich muss ja noch die Möbelhausgruppe in denie Insolvenz schicken. Danach starte ich eine Werbekampagne unter dessen freigesetzten Angestellten und bilde die Interessierten in der eigenen Pflege-Fachhochschule aus. Eine perfekte Tripel-Win-Situation.

Und wenn ich dann zufrieden mit mir bin, zahle ich auch noch die Steuerschulden von fast 100.000.000 Euro, und das Große Goldene Ehrenzeichen von Österreich ist mir sicher.

Und wenn ich dann größenwahnsinnig werde, gründe ich noch eine Bank wie die Hypo-Alpen-Adria und dann …


Übrigens: Allein von den angesprochenen Steuerschulden könnte man 1.000 Pflegekräfte für ein Jahr finanzieren. Jede Pflegekraft würde monatlich € 3.382.- auf die Hand bekommen und das Urlaubs- und Weihnachtsgeld würde jeweils ca. € 4.350.- betragen. Die Wirtschaftskammer könnte sich auf einen Betrag von über € 300.000.- freuen und die Gemeinde auf über € 2,3 Millionen. Für den Fond, aus dem unter anderen die Familienbeihilfe finanziert wird, würden über 2,8 Millionen bleiben und für die Sozialversicherung über 30 Millionen Euro. (Quelle: https://onlinerechner.haude.at/BMF-Brutto-Netto-Rechner/)


Mautfreie Grüße durch das Loch in den wunderschönen Lungau an Fritz Messern, dessen Glosse in den Salzburger Nachrichten, vom 21. Juni 2023 mich zu diesem Text inspiriert hat.

Und weitere Grüße in den Süden an Michael Tesar nach Kärnten, der ein fertiges Konzept für Beatmete in der Schublade hat und von dem ich die Info über den Pflegeschlüssel habe. Korrekterhalber: Nachts würde der Pflegeschlüssel nur 1 zu 3 betragen.

Mein geheimer Vorteil bei schwülen Wetter

In Wagrain war es heute, am längsten Tag des Jahres, sehr heiß und im Tal konnte man Temperaturen um die 30° C ablesen. Für viele unangenehm war die hohe Luftfeuchte. Nun, für mich nicht!


Wegen der Schwüle brauche ich mich aber nicht beklagen – ich spüre sie nicht!
Normalerweise verdunstet Schweiß auf der Haut und entzieht dem Körper Wärme. Bei Schwüle ist die Luft bereits mit Feuchtigkeit gesättigt, wobei die Verdunstung des Schweißes erschwert wird. Dadurch kann es leichter zu einer Überhitzung kommen.

Nun, mein Vorteil: Ich kannn sowieso nicht schwitzen. Normalerweise sendet der Körper die Temperaturwahrnehmung an das Gehirn, genauer an das Temperaturregulationszentrum, und dieses setzt bei Hitze die Schweißdrüsen in Gang. Wenn nun die Nervenbahnen bei einer hohen Querschnittslähmung gestört sind, ist das ein Problem, und bei mir führt das zu einem fehlenden Schwitzen.

Trotz des fehlenden Schwitzens und der stark beeinträchtigten Fähigkeit, Temperaturen zu spüren, kann ich eine drohende Überhitzung zunehmend gut interpretieren. Ein gewisses Unwohlsein, das sich bis hin zu Sehstörungen äußern kann, signalisiert mir, mich in den Schatten zu rollen. In solchen Situationen ist es äußerst hilfreich, eine Pflegeperson zu haben, die mir hilft eine Kühlweste anzulegen und so meine Körpertemperatur zu senken.

Dieser kleine Vorteil macht das Leben nicht wirklich einfacher, aber ich benötige bei heißem Wetter weniger Wäsche, weil sie nicht durchschwitzt ist. Und es macht keinen Unterschied, ob ich der schwülen Hitze, wie in einem Regenwald, oder der trockenen Hitze, wie in einer Wüste, ausgesetzt bin.

Oberkörper-Wippen

Warum wippe ich rhythmisch mit dem Oberkörper?

Es ist kein Symptom von Vernachlässigung, Vereinsamung oder Isolationshaft. Ich habe auch keinen Tick, den ich zur Entspannung brauche. Zumindest in meinem Kopf bin ich das, was man als normal bezeichnet.

Es ist ein Symptom der Unterstützung der Atmung, die nicht ausreichend funktioniert. In Ruhe benötige ich Muskeln, die ein „normaler“ Mensch nur bei körperlicher Anstrengung benutzt – die sogenannte Hilfsmuskulatur der Zwischenrippenmuskulatur.

Trotzdem reicht das oft nicht aus, und ich muss meine Atmung durch Wippen des Oberkörpers verstärken. Dabei werden Muskeln im Körper aktiviert, wie die im Nacken, den Schultern und dem Oberkörper, um die Atemarbeit zu unterstützen. Wenn ich es übertreibe, treten interessanterweise nur auf der linken Seite Schmerzen auf, die bis in den Kopf ausstrahlen und mehrere Tage anhalten können.

Wenn ich flach im Bett liege, fällt mir das Atmen am leichtesten. Dabei kann ich auch kurz einnicken. Für das Schlafen reicht dies jedoch nicht aus. Deshalb benötige ich ein Beatmungsgerät. Das Beatmungsgerät verstärkt meine eingeschränkte Eigenatmung und wenn der Atemantrieb komplett versagt, pumpt die Maschine über die Gesichtsmaske im voreingestellten Rhythmus Luft in die Lungen.

Dies ist für jemanden mit einer inkompletten Querschnittslähmung im Halsbereich (C2), wie mich, ein günstiger Zustand. Viele Menschen mit dieser Verletzung benötigen rund um die Uhr eine invasive Beatmung (durch einen künstlichen Luftröhren-Zugang) oder nicht-invasive Beatmung (über eine Maske) oder einen Phrenicus-Nerven-Schrittmacher. (Stimulation durch elektrische Impulse)
Für mich ist der Schrittmacher in der Regel nur mehr eine Backup-Maßnahme und die Übertragungsspulen werden nur im Notfall durch die Fachpflege angelegt und dann aktiviert.

Von 3 Tagen verbringe ich zur Zeit 2 im Bett

Ich bin nicht niedergeschlagen, und auch an Motivation fehlt es mir nicht. Ich habe jede Menge Ideen, und langweilig war es mir noch nie im Dasein als Behinderter. Daher kann ich eine Depression ausschließen. Und trotzdem liege ich zuviel im Bett:

Manchmal wache ich erst am späten Vormittag auf und werde wie üblich nur langsam munter. Wenn es dann regnet oder aus anderen Gründen, die mir so einfallen, mache ich es mir gemütlich im Bett und schaue interessante Videos auf dem großen Fernsehbildschirm. Ich kann das sehr genießen und habe dabei überhaupt kein schlechtes Gewissen.

Manchmal liege ich tagsüber sehr müde im Bett und verspüre erst am späten Nachmittag oder abends eine Verbesserung und der Drang stellt sich ein, „aufzustehen“ um den Tag noch etwas zu nutzen. Dann rechne ich noch grosszügig zwei Stunden für das verkürzte „Morgenprozedere“ hinzu, um abschätzen zu können, ob sich das Ganze noch lohnt. Es lohnt sich meistens.

Viel zu oft aber verbringe ich den ganzen Tag im Bett und fühle mich einfach nur extrem müde. Es ist mir egal, ob der Fernseher läuft oder nicht. Wenn er läuft, nehme ich vielleicht den Ton wahr, und es spielt keine Rolle, welches Programm gerade läuft.

Nun als mögliche Ursache kann ich mir aussuchen: Fatigue infolge der Querschnittslähmung oder Fatigue infolge Covid (Seitdem war ich nicht mehr so richtig fit) oder vielleicht eine Kombination oder etwas ganz anderes.

Voriges Frühjahr hatte ich einen milden Verlauf von COVID-19. Kurz danach traten Beschwerden am Oberschenkel auf, die als tiefe Venenthrombose diagnostiziert wurden. Mir wurden Kompressionsstrümpfe und Blutverdünnungstabletten verschrieben. Anfangs hatte ich die Hoffnung, dass sich die Thrombose innerhalb von sechs Monaten verbessern würde. Seit zwei Monaten weiß ich nun, dass mich Kompressionsstrümpfe und Tabletten das restliches Leben begleiten werden.

Fatigue ist nicht ein Zeichen mangelnder Tatkraft oder Motivation, sondern es liegen physische und/oder psychische Faktoren zugrunde von denen ich beides anbieten kann.

Ich hoffe ich kann diese Phase bald bewältigen. Mein Traum, morgens die Augen zu öffnen und voller Ungeduld die Pflegeperson zu drängen um mir schnellstmöglich aufzuhelfen, wird sich wohl nie erfüllen. Ich konnte mich noch nie für den frühen Vogel, der den Wurm fängt, erwärmen, sondern bin eher der Meinung, dass früh aufstehen, der erste Schritt in die falsche Richtung ist.

Tiefdruckkrise

Der gestrige Tag war wieder einmal einer zum Vergessen.

Den ganzen Tag verbrachte ich müde im Bett. Abends erwachten dann doch noch meine Lebensgeister. Ich bat meine Pflegekraft um Unterstützung, um vom Bett in den Rollstuhl zu gelangen. Bevor ich ins Bad rollte, verspürte ich den Drang, mich auf den Leibstuhl zu setzen. Nach getaner Arbeit wollte ich neuerlich ins Bad rollen. Doch an der Tür spürte ich erste Anzeichen eines Kreislaufkollapses.

Mit starker Unterstützung konnte ich mich noch rechtzeitig ins Bett retten. Nachdem ich mich von dem Schreck erholt hatte, dachte ich daran, dass ich mich ja nun auf meine Schwächen konzentrieren musste, um eine Rechtfertigung für mein bisheriges Pflegesystem zu haben. Deshalb ließ ich meinen Blutdruck messen, mit dem Ergebnis von 60 zu 40.

Also vorerst war an „Aufstehen“ nicht zu denken. Eine halbe Stunde später wagte ich einen neuen Versuch. Aber diesmal ließ ich vorher den Blutdruck messen. Die Werte waren 80 zu 60, also auch nicht besonders ermutigend. So verbrachte ich den restlichen Abend im Bett.

Ein niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt, tritt bei mir häufig und manchmal sehr plötzlich auf. Dies liegt an einer fehlenden Regulierung durch das autonome Nervensystem – bei hoher Querschnittslähmung nicht ungewöhnlich.

Dieses Symptom hat mir schon einen Handwurzelbruch beschert. Damals ging ich, als Training mit zwei Vierpunktgehstöcken, zwei Meter vom Rollstuhl zum Balkongeländer und zurück. Einmal verspürte ich, wie aus heiterem Himmel, erste Anzeichen für einen Kollaps. Ich brauchte mich aber nur noch umdrehen, um erfolgreich im Elektrorollstuhl Platz nehmen zu können. Doch der Erfolg war mir nicht gegönnt. Beim Niedersetzen traf ich die Armlehne des Rollstuhls, kippte auf die falsche Seite und landete auf dem Boden. Das Training für den restlichen Sommer war gelaufen.

Entgegnung SN-Artikel – „63-Jähriger bangt um seine Betreuung“

Entgegnung zu dem Artikel vom 6.6. 2023 „63-Jähriger bangt um seine Betreuung“
Die Aussage des Sozialabteilungsleiter Eichhorn: “Fakt sei, dass Günter Stratznig selbstständig atme
und am Handlauf gehe“, ist geeignet mich in ein falsches Licht zu rücken und eine finanzielle
Unterstützung des Landes unrechtmäßig zu beziehen – Stichwort Sozialschmarotzer.

Ich möchte daher entgegnen:


Jedes Kind kann erkennen, dass ich Schwierigkeiten mit meiner Atmung habe. Ich kämpfe täglich
darum, genug Luft zu bekommen. Bereits in Ruhe benötige ich Muskeln, die ein „normaler“ Mensch
nur bei körperlicher Anstrengung benutzt. Trotzdem reicht das oft nicht aus, und ich muss meine
Atmung durch Wippen des Oberkörpers verstärken. Um nachts schlafen zu können, werde ich durch
eine Maske beatmet. Das Beatmungsgerät unterstützt verstärkt meine eingeschränkte Eigenatmung
und wenn der Atemantrieb komplett versagt, pumpt die Maschine im voreingestellten Rhythmus Luft
in die Lungen. Dies ist für jemanden mit einer inkompletten halsabwärts Querschnittslähmung (C2) ein
günstiger Zustand.


Ich bin nicht nur ein paar Schritte am Handlauf gegangen, sondern täglich bis zu 60 Meter auf einem
Reha-Laufband
mit einer äußerst langsamen Geschwindigkeit. Leider konnte ich mich nach einem
leichten Covidverlauf bisher noch nicht richtig erholen und das Laufband blieb seit einem Jahr
unbenützt.
Mein Ziel für heuer ist, dass ich wieder fit genug werde, um am Laufband erneut
trainieren zu können.


Ob ich ein paar Schritte gehen kann oder nicht, ist meine geringste Sorge. Ich mache mir mehr Sorgen
um wie die fehlende Körper-Temperaturregulierung, da ich
nicht schwitze, verbunden mit reduzierter Sinneswahrnehmung, außerdem der möglichen
Lebensgefahr durch Blutdruckinstabilität, Kreislaufprobleme und Autonome Dysreflexie.


Blasen– oder Darmprobleme haben Einfluss auf die letzt genannten Punkte. In solchen Situationen ist
es sofort erforderlich, die Ursache zu beseitigen, z.B. die Stuhlentleerung durchzuführen, bei der der
Darm digital stimuliert und der Stuhl manuell entfernt wird. Des Weiteren habe ich einen künstlichen
Luftröhrenzugang, der täglich ein- bis zweimal gereinigt, gepflegt und abgeklebt werden muss, oft zu
unvorhersehbaren Zeiten.


Das entsprechend ausgebildete Fachpersonal vor Ort unterstützt mich seit 12 Jahren nicht nur bei
den genannten medizinischen Bedürfnissen, meiner Grundpflege und anderen alltäglichen
Problemen, sondern begleiten mich beispielsweise zur Physiotherapie aber auch bei Ausflügen.
Ich weiß nicht was die Absichten oder Pläne in Bezug auf mich sind bzw. welche Produkte es gibt, die
vielleicht besser geeignet wären. Wenn in Erwägung gezogen wird, mich auswärts in einer
stationären Einrichtung unterzubringen, würde das den Verlust meines sozialen Umfeldes bedeuten.
Ich möchte zu bedenken geben, das dies eine erheblichen negativen Einfluss auf mich haben würde.
Leben doch meine Frau, meine beiden Kinder mit ihren Familien und jetzt auch das erste Enkelkind in
Wagrain. Schon beim Gedanken an diese bedrohliche Situation machen sich körperliche Symptome
bei mir bemerkbar.


Der Unfall, verbunden mit dem ungewissen Ausgang war fast ein Jahr lang eine qualvolle Situation für
meine Familie. Es drehte sich alles um mich. Meine Frau erkämpfte damals, dass ich nach Hause
konnte, zusätzlich sollten die Kinder nicht zu kurz kommen und die Gäste in unserem
Tourismusbetrieb einen angenehmen Aufenthalt verbringen. Die aktuelle Lage erzeugt bei uns ein
Déjà-vu, und wir erkennen schmerzvoll, dass leider auch unsere psychische Stärke abgenommen hat.
Gerne würden wir die große Unsicherheit beenden und unsere Energie darauf verwenden, den Alltag
bestmöglich zu bewältigen.

Ich lade daher Sozialabteilungsleiter Eichhorn zu mir nach Hause ein, um sich selbst ein Bild zu
machen. Falls er nach dem Besuch noch Zweifel haben sollte, dass die Unterstützung nicht
gerechtfertigt ist, stehe ich gerne unabhängigen Gutachtern der Medizin und Pflege zur Verfügung.
Ich hoffe auf eine schnelle und dauerhafte Zusage der Unterstützung, um die über einen Monat
bestehende Unsicherheit endlich zu beenden und wieder ein beruhigtes Leben daheim führen zu
können.


Günter Stratznig – Wagrain am 10.06.2023